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aus der Kirchengemeinde


Input für Zwischendrin: Die Blätter fallen und die Erde dreht sich schneller!

Die Blätter fallen und die Erde dreht sich schneller! Das ist kein Witz! Dadurch, dass die Blätter auf der Nordhalbkugel zu Boden gehen, verlagert sich Masse zur Drehachse hin und die Rotationsgeschwindigkeit der Erde erhöht sich. Im Grundsatz ist es das gleiche Phänomen, wie bei einer Eiskunstläuferin, die bei einer Pirouette, ihre Arme an den Körper heranzieht. Inzwischen ist der Effekt auf die Erde sogar physikalisch nachweisbar, auch wenn er die Tage auf der Erde nur um ein Tausendstel Sekunde pro Tag im Winter verkürzt.

Ein minimaler Effekt, der mich doch eines lehrt: Demut vor dieser Schöpfung, die mir immer wieder zeigt, wie komplex sie ist. Sie birgt so viele Geheimnisse, dass mein Verstand es nicht fassen kann. Damit ist auch jeder Versuch, diese Schöpfung zu beherrschen, zum Scheitern verurteilt. Vielmehr müssen wir in aller Demut vor der Natur unseren Beitrag leisten, indem wir sie mit all unserer Kraft versuchen zu bewahren. Und zugleich müssen wir darauf hoffen, dass Gott, der all dies ins Leben gerufen hat, seine Kraft gibt, um das zu bewahren was unser Verstehen übersteigt.  

Pfarrer David Bongartz


Input für Zwischendrin

Foto: pixabay.com

Nichts in der ganzen Welt kann uns jemals trennen von der Liebe Gottes, die uns verbürgt ist in Jesus Christus, unserem Herrn. Römer 8,9 (Gute Nachricht)

„Du glaubst nicht fest genug“, höre ich eine Stimme in mir zischend sagen. Ach, ich wünschte, die Stimme wäre endlich ruhig. Ich weiß ja selbst nicht, warum mir plötzlich so anders ist, wenn ich an Gott denke. Ich frage mich schon eine Weile, wo ist das tiefe Vertrauen zu ihm nur hin?
Um mich herum tobt ein Weltgeschehen, das mich lähmt. Das Klima und die Politik, Corona und die vielen anderen Krankheiten, die Not so vieler Menschen und mein hilfloses Zusehen – all das setzt mir zu, so sehr, dass ich nicht mehr weiß, wie ich vertrauen soll. Ich fühle mich gefangen. Alles erscheint eng.
Ich halte inne. Ich hebe meinen Blick am frühen Morgen in die aufgehende Sonne und ich schaue voller Staunen auf die bunt werdenden Blätter an den Bäumen. Ich staune über die Fülle der geernteten Früchte und ich spüre tief in mir, da brennt sie noch, die kleine Flamme meines Glaubens. „Nichts kann dich trennen von der Liebe Gottes“, flüstert eine andere leise Stimme in mir und ich atme auf.

Ja, ER verlässt uns nicht. Gut, sich daran immer wieder zu erinnern.

Mein Gott, ich danke dir, dass du mich niemals loslässt, selbst wenn die wildesten Stürme in mir toben. Du bist da, schenkst immer wieder neuen Mut und neues Vertrauen und lässt aus dem kleinsten Samen Großes werden. Dir schenke ich immer wieder neu mein Leben. Amen.

Claudia Giernoth, Prädikantin


Input für Zwischendrin

Täglich neue Schreckensmeldungen, die Corona-Krise dauert an. Nur langsam sinkende Infektionszahlen machen deutlich: es ist noch lange nicht vorbei und bis zur gesellschaftlichen Normalität ist es noch ein weiter Weg; auch wenn jetzt schon ein Impfstoff da ist. Die Folgen der 2. Welle sind täglich spürbar. Alle anderen Bedrängnisse pausieren nicht – geschehen einfach. Neben den Fragen wie es beruflich, gesundheitlich, finanziell usw. weitergeht, drängt sich noch die Frage auf: Wo ist Gott?
Auch wenn es uns noch lange nicht so schlecht geht wie einst Hiob, so verstehe ich gut seine Feststellungen. Gehe ich vorwärts oder rückwärts, sehe ich nach links oder rechts, ich kann ihn nicht sehen. Und doch hält Hiob an Gott fest. Und wir? Teilen wir in dieser schwierigen Zeit unsere Zuversicht, unser Vertrauen und unseren Glauben mit den Menschen, die mit Hoffnungslosigkeit und Zweifeln kämpfen. Der Psalmbeter (Psalm 139) weiß, dass Gott überall ist und Hiob, der an Gott festhält, bekommt Gelegenheit, mit Gott zu sprechen. Beten wir füreinander in dem Sinne, wie Jesus einst für Petrus gebetet hat: „Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre.“ (Lukas 22, 32)

Peter Tews, Presbyter


Scherben oder Mosaik – Gedanken zum Buß- und Bettag 2020

“Wer kann merken, wie oft er fehlet? Verzeihe mir die verborgenen Sünden!” – so heißt es in einem Gebet der Psalmen (Ps 19,13). Manche Scherben, die ich bei anderen und bei mir selbst bewirke, erkenne ich erst im Rückblick – oder manche vielleicht auch nie. Und da sind die Scherben, die ich sehr wohl kenne. Die Momente, wo ich falsch lag mit dem, was ich getan habe. Die Momente, wo wir einander nicht gerecht geworden sind. Wo wir feige waren, eigensinnig, selbstgerecht, selbstverliebt. Wir erkennen das Wertvolle manchmal erst dann, wenn es zerbricht. Treue, Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft. Doch dann ist er da, der Scherbenhaufen. Weiterlesen


Input gegen den November-Blues

Agnes (65) und Kai (32) waren bis vor kurzem Arbeitskolleg*innen – bis Agnes mitten im Corona-Lockdown in Rente ging. Per Brief haben Sie jetzt im November nochmals Kontakt und schreiben sich gegenseitig, wie sie diese Zeit erleben. Und sie senden sich gegenseitig Tee… Zum Lesen hier klicken.

Ein fiktiver Dialog, geschrieben von Claudia Giernoth und Pfr. Schmidt.


Input für Zwischendurch

Foto: DreamyArt / Pixabay.com

Herbststürme – ja die Zeiten sind stürmisch, nicht nur beim Wetter. Lied 604 zeichnet ein treffendes Bild unserer Lage: Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt, fährt durch das Meer der Zeit. Das Schiff, es fährt vom Sturm bedroht durch Angst, Not und Gefahr, Verzweiflung, Hoffnung, Kampf und Sieg, so fährt es Jahr um Jahr. Seien es Stürme von Covid-Viren, seien es Hitzewellen, die das Land austrocknen, seien es starke Stürme, die Feuerwände vor sich her treiben.
Und ist die Not groß, dann kommt oft die Frage nach Gott. „Wache auf, Herr! Warum schläfst du?“ (Ps 44). Noch deutlicher werden die Jünger Jesu‘: „Und er (Jesus) war hinten im Boot und schlief auf einem Kissen. Und sie weckten ihn auf und sprachen zu ihm: Meister, fragst du nichts danach, dass wir umkommen?“ (Mk 4, 38).
In diesen stürmischen Zeiten sind wir gemeinsam unterwegs, auf gleichen Kurs gestellt. Gott ist gegenwärtig, denn unser Beschützer schläft und schlummert nicht. Gott spricht: „Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten und du sollst mich preisen.“ (Ps 50, 15)

Peter Tews, Presbyter


Input für Zwischendurch

Grafik: Pfeffer / gemeindebrief.evangelisch.de

In meinem Leben gab es schon viele Engel. Wie sieht das bei Ihnen aus? Hatten Sie schon Engel-Begegnungen? Es heißt ja, es müssen nicht immer Männer mit Flügel sein, die Engel. Engel sind wunderbare Wesen. Sie tauchen immer dann auf, wenn man sie am dringendsten braucht und wenn man vergisst, um sie zu bitten. Sie tauchen auf, wenn man sie erbittet und sie sind wie ein liebevoller Schatten über uns und unter uns, sie hüllen uns ein und umgeben uns mit Zuversicht und Liebe. Mir sind so viele Menschen zu Engeln geworden, Menschen, Weiterlesen