Input für Zwischendrin

Foto: Nahler / gemeindebrief.evangelisch.de

Gestern vor 75 Jahren wurde die Atombombe „Little Boy“ auf die japanische Stadt Hiroshima abgeworfen, am Sonntag (9. August) wird sich der Abwurf der Atombombe auf Nagasaki zum 75. Mal jähren. Unvorstellbar viele Menschen starben dadurch mit einem Mal, nochmal schrecklich viele an den Folgen. Wie auch im Blick auf andere grauenvolle Ereignisse der Menschheitsgeschichte ist es in unserer Verantwortung, dieses Versagen von Menschlichkeit gemeinsam zu erinnern – auch 2020 in Niederpleis und Mülldorf. Nicht darum, um über Schuldfragen zu grübeln, sondern um die vielen tausend Opfer zu würdigen. Erinnern Sie doch eine Person, die sie an diesem Wochenende treffen, an jenes traurige Jubiläum. Halten Sie einige Sekunden miteinander Stille aus.

Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen. (Matthäus 5,9) Gott möge uns Zukunft und Frieden schenken, indem er uns daran hindert, zu vergessen. Amen.

Pfarrer Sebastian Schmidt

Grüße aus dem Urlaub – Ohrenkirche unterwegs

Bei unserer Sommeraktion nehmen Hörer*innen der Ohrenkirche diese mit zu schönen Orten in den Urlaub oder auf Ausflüge. Einige Bilder davon haben uns bereits erreicht:

Wenn Du hier klickst, dann bekommst Du die Karte zur Ohrenkirchen-Sommeraktion. Mach ein Bild an einem schönen Ort – und zwar so, dass man die Ohrenkirche im Bild sehen kann. Dann schick uns das Bild für diese Webpage. Unter den Kindern, die mitmachen, verlosen wir einen Preis! (senden an: sebastian.schmidt[at]ekir.de; WhatsApp: 0160-99285197).

Psalmen. Wenn die Seele spricht – Sommerpredigtreihe 02.08.2020

Bild von Laura Sommer

An diesem Sonntag 02.08.2020 fand der vorletzte Teil unserer Sommerpredigtreihe zu den Psalmen statt. Die Audioandacht dazu können sie nun hier hören.

 

Vikar Simon Puschke befasst sich mit Psalm 139 und stellt sich die Frage: „Wie ist das, von Gott beobachtet zu werden?“

 

 

 

Input für zwischendrin

Wer kennt ihn nicht, den Begriff „Lock-down“. Angesichts der Schrecken einer weltweiten Pandemie ist der Begriff in aller Munde. Ganze Gesellschaften werden heruntergefahren. Was ist mit mir, mit uns. Erleben wir nicht auch so etwas wie eine Schockstarre, wenn uns persönliche Katastrophen heimsuchen. Ja, im Krieg, da gab es so etwas, wenn ganze Städte in Schutt und Asche lagen – oder wie in Sodom und Gomorrha.

Individuelle Verletzungen wie Krankheit, Verlust, Scheidung und damit verbunden die Abkehr der Kinder von einem Elternteil treffen unser Innerstes. Der Schmerz darüber ist stark, die Seele oder ein Teil davon erstarrt. Teile der Seele werden zu Stein und wiegen auch so schwer. So wie es die Erzählung über Lots Frau berichtet (1. Mose 19; 26). Auf der Flucht läßt sie ihr ganzes Leben zurück. Sie blickt zurück und das Ausmaß des Schreckens ist so groß, dass sie erstarrt, zur Salzsäule wird.

Die Erlösung aus der Erstarrung ist oftmals ein langer Prozess, der begleitet wird von Menschen, aber auch von Gott. ER begleitet uns, wenn wir uns mit dem Erlebten auseinandersetzen. Leid, welches wir vielleicht noch niemandem anvertraut haben, ER kennt es; ER hält den Schmerz mit uns aus und stärkt uns auf dem Weg der Heilung.

Gott ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben.“ (Ps 34, 19)

Presbyter Peter Tews

Audio-Andacht : Ein störrischer Prophet und sein Psalm

Die Sommerpredigtreihe 2020 zu den Psalmen. Wenn die Seele spricht …

Glück gehabt: Direkt im Anschluss an den Sonntags-Gottesdienst, der auf dem Vorplatz des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses stattfand, gab es eine kräftige Schauer. Aber der Gottesdienst selbst fand im Trockenen statt. Diesmal ging es um den sogenannten Jona-Psalm. Prädikant Frank Steeger stellte uns einen Propheten vor, der sich zwar in massive Schwierigkeiten bringt, dann in aber in allergrößter Not doch noch die richtigen Worte findet. Hören Sie hier die Online-Andacht zum gleichen Thema.

Der Himmel beginnt im Kopf

100 Experimente mit Gott. Eine Buchempfehlung.

Heute müssen wir Abschied nehmen von unserer Hoffnung. Sie hatte ein kurzes Leben. In einer schlaflosen Nacht geboren, sah sie zunächst ärmlich aus. Wer hätte gedacht, dass aus ihr mal etwas Großes werden würde. Sie überraschte uns. Sie flößte uns Mut ein und blieb an unserer Seite. Sie malte die Welt in Farben, die wir nie erträumt hätten. Sie machte uns groß. Ihr könnt die Welt verändern, flüsterte sie, ein ums andere Mal. Ihr habt mich in der Hand. Wir wollten ihr glauben. Dann verließ sie uns. Alles, was sie hinterließ, ist ein Licht. Uns.“

Sollten wir uns von unserer Hoffnung verabschieden? Susanne Niemeyer meint: Nein! Obwohl der Textauszug aus ihrem Buch „100 Experimente mit Gott“ etwas anderes nahelegt. Doch der erste Blick täuscht. Wofür die Autorin wirbt ist eine andere Sicht der Dinge. Eine andere Perspektive auf Gott und die Welt. Und den Mut, mal um die Ecke zu denken und sich auf Neues einzulassen.

Susanne Niemeyer hält in ihrem Büchlein hundert kluge und unterhaltsame Aufgaben für hundert Tage bereit und nähert sich so bedeutsamen Fragen und großen Begriffen des Lebens: Freiheit und Verantwortung, Tod, Leben und Ewigkeit, Himmel und Erde. Es sind kleine Geschichten und Gedankenexperimente „mit ungewissem Ausgang. Man kann also nichts falsch machen“, schreibt die Autorin. Sie hat Recht. Aber man darf sich auch nicht täuschen lassen – hinter kurzweiligen Texten verbergen sich schon mal Gedankenspiele mit Tiefgang. Aber wagen Sie selbst das Lese-Experiment. Denn der Himmel beginnt im Kopf …

Unsere Buchempfehlung „100 Experimente mit Gott. Von Abenteuer bis Zuversicht“ ist im Herder-Verlag erschienen. Susanne Niemeyer war langjährige Autorin bei „Andere Zeiten“ und ist freie Autorin, Bloggerin und Kolumnistin.