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aus der Kirchengemeinde

Türchen 21 – Adventskalender 2020

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Bethlehem. Ein schillernder Name. Eigentlich wäre ich im Mai in Bethlehem gewesen, in dieser Kleinstadt im Westjordanland. Sie liegt im palästinensischen Gebiet. Eigentlich hätte ich die Geburtskirche Jesu und sicher auch das Grab Rachels – der Frau Jakobs – besucht. Eigentlich. Aber eigentlich würde ja auch keine Pandemie grassieren. Corona hat durch die Reisepläne einen Strich gemacht.

Turm der Geburtskirche in Bethlehem / Foto: pixabay / neufal54

Was hätte ich in Bethlehem gesehen? Ich hätte diesen sonderbaren Ort besucht, der als Geburtsstätte Jesu verehrt wird. Das muss man sich mal vorstellen: Wirklich an dem Ort sein, an dem die Weihnachtsgeschichte vor sich gegangen sein soll. Die Hügel sehen, auf denen die Schafe der Hirten grasten… Jedoch: Das Jesus hier wirklich geboren wurde, kann ich mir nicht vorstellen. Diejenigen, die die biblische Geburtsgeschichte Jesu schufen, erinnerten sich an die Verheißungen des Alten Testaments. Aus der Stadt des großen König Davids musste doch auch der neue Messias, musste Jesus kommen. „Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Tausenden in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.“ (Micha 5,1) Jesus galt als Davidssohn, als Nachkomme Davids, vielleicht sogar schon zu seinen Lebzeiten. Die Geburt in Bethlehem macht Sinn, aber historisch ist sie sicher nicht. Und doch hätte es sich bestimmt besonders angefühlt, an diesem Ort zu sein. Wie schön wäre es, der Glaube hätte etwas zum Anfassen und Begreifen… Aber so etwas gibt es eben nicht – sagt der Protestant in mir ganz nüchtern. Wohl aber manches, an dem man sich kurz Festhalten kann. Wie eben dieser mythische Ort.

Zwischen Bethlehem und Jerusalem liegt eine Mauer, die Israel und das Gebiet der Palästinenser voneinander trennt. Keine einfache Situation. Juden, Muslime, Christen – alle sind sie in Bethlehem. Hier sollte Frieden und miteinander zu Hause sein und immer wieder geboren werden. Hier muss es immer wieder Weihnachten werden – und die Hoffnung auf einen Neuanfang.

Haben Sie noch einen Moment? Reisen Sie doch mal per Internet nach Bethlehem. Zum Beispiel über den Artikel bei Wikipedia. Eine echte Reise ist ja leider derzeit nicht möglich…

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